Mein Zunftzeichen
Mein Salon war schon von weitem an einem an der Hauswand hängendem silberfarbenen Teller zu erkennen.
Ein solcher Metallteller
deutete früher darauf hin, dass hier das Handwerk des Barbiers, Baders,
Wundarztes oder Friseurs ausgeführt wurde. Auf ihm wurde der Rasierschaum
geschlagen.
Der Teller führt uns sogar noch weiter bis tief
ins Mittelalter, als der Bader mit solch einem Becken durchs Dorf lief, auf das
Becken schlug und damit kundtat, dass das Bad bereitet war.
Solch ein Schild animierte viele Buben, mit einem
Stock dagegen zu schlagen, was den Friseurmeister erzürnte. Aber er kannte
seine „Pappenheimer“. Auch der pfiffigste der Buben musste irgendwann mal
wieder zum Friseur, wo ihm dann kostenfrei „der Kopf gewaschen“ wurde.
Heute ist dieses Zunftsymbol nur noch selten zu sehen,
die Moderne hat es fast vergessen lassen.
Hier eine Malerei auf Glas aus dem großen Sitzungssaal der Kreishandwerkerschaft Herne.
Nun ist auch an meinem Salon dieses Zunftzeichen Geschichte geworden.
Zum Glück aber nicht die Zunft selbst.
Heutzutage geht in unseren Breitengraden kaum noch ein Mann für eine Rasur
zum Barbier.Das Rasieren durch moderne Geräte hat sich mittlerweile so verbessert, dass es
jedermann bequemer zu Hause erledigen kann.
Aber dennoch ist eine Rasur von Meisterhand nicht zu verachten, wenn ‘Mann’ sich mal verwöhnen und richtig
einseifen lassen möchte … und einem kleinen Schwätzchen nebenher nicht
abgeneigt ist.